Fusion? Leckt uns am Arsch!

Wie von offizieller Seite bekannt wurde, fanden Gespräche von Vertretern der drei mitgliederstärksten Vereine Würzburgs statt. Inhalt war eine engere Kooperation, bzw. sogar eine Fusion.

Ein Zusammenrücken der Vereine im Bereich Jugend und insbesondere der Trainingsplätze soll die Kräfte der Stadt bündeln, so heißt es, und jeder Fußballfan wird die Vernunft eines solchen Vorhabens wohlwollend abnicken. Die wahren Absichten sind aber andere.

Eine Fusion der Vereine wird angestrebt. Das bedeutet nicht nur für den ältesten Verein Würzburgs, den FC Würzburger Kickers von 1907, eine Änderung des Namens sowie vielleicht auch der Vereinsfarben und damit das Wegwerfen einer uralten Tradition. Für die Stadtteilvereine bedeutet es ebenso den Verlust ihrer Identität, sogar ihrer Existenz. Wer sich mit dem Nachfolgeverein aus dem Scherbenviertel identifiziert, ist zwar eine arme Wurst, aber es ist sein verdammtes Recht!

Kräfte bündeln und alle gemeinsam? Nein! „Friss oder stirb“, heißt es in der Wirtschaft. „Fusioniert und ihr bekommt Gelder und ein Parkhaus“, heißt es in Würzburg.

In Zeiten, in denen große Firmen kleine Firmen fressen, in denen zur Optimierung der Gewinne über Leichen (Arbeitsplätze, Existenzen) gegangen wird, in solchen Zeiten will unsere Stadt Würzburg ein Zeichen setzen. Und das Zeichen lautet, dass eine AG kleine Vereine zur Zweckoptimierung vereinnahmt.

Normal talentierte Kinder und Jugendliche müssen bei ihren Vereinen in einem kleinen persönlichen Umfeld trainieren dürfen. Wie wichtig das für die persönliche Entwicklung ist, sowie im Hinblick auf die gesellschaftliche Entwicklung wissen zahlreiche Studien. Gerade eine Kleinstadt wie Würzburg kann und muss stolz auf seine Stadtteilvereine sein. Denn die Bürger sind es auch – wie zum Beispiel die alljährliche Stadtmeisterschaft beweist.

Herr Schuchardt und vertretend alle städtischen Mitarbeiter: Geht in die Vereine, geht zu den Menschen! Es ist Eure Pflicht, dem Willen der Bürger zu folgen. Nicht dem Ruf des Geldes! Sorgt dafür, dass die Stadtteilvereine erhalten bleiben und unterstützt die Zusammenarbeit der Vereine in Form von Trainingsplätzen und gemeinsamer Jugendarbeit. Aber lasst Würzburgs Stadtteilvereinen ihre Identität!

An den Vorstand, die AG, den Aufsichtsrat und alle Kickers-Beteiligten, die eine Fusion zum Erreichen Ihrer Pläne nicht ausschließen:

Wir Kickers haben uns in den vergangenen Jahren von Liga 7 bis aktuell in Liga 3 hochgekämpft. In dieser Zeit, stand weder die Stadt, noch sonst jemand hinter unserem Verein. Aber so war es immer – „No one likes us, we don`t care“. Wir haben uns viel selbst erarbeitet, haben es geschafft von Kleinst-Sportplätzen vor 80 Zuschauern wegzukommen und spielen inzwischen vor 25.000 Zuschauern in Dresden!!!
Es ist nicht denkbar, noch in irgendeiner Weise zu akzeptieren, dass über 105 Jahre Tradition einfach weggeworfen werden. Erfolg um jeden Preis, das ist nicht der FC Würzburger Kickers!!!

In der Präambel des AG-Vertrages heißt es, dass weder Name noch Farbe unserer Kickers geändert werden dürfen. Haltet euch daran! Erarbeitet eine Lösung. MIT der Stadt und MIT den Vereinen. Die Jugendarbeit zu bündeln ist etwas Gutes, hinter diesem guten Vorhaben eine Fusion zu planen, ist seinen Mitgliedern gegenüber eine Frechheit.

„Verein“ bedeutet nicht die Vereinsführenden, sondern deren Mitglieder. Politiker sind die Vertreter ihrer Bürger, denen die Entwicklung ihrer Kinder in den Stadtteilvereinen mehr bedeuten muss, als ein wirtschaftlich optimierter erfolgreicher Fußballverein! Die Bürger, sowie die Mitglieder mit Bezug zu diesen Vereinen, egal ob rot, blau oder gelb sind in keiner Weise bereit, Ihren Plänen zu folgen. Das sind nur die Menschen, die sich von ihren schönen Worten blenden lassen.

Ihr wurdet gewählt mit der Absicht, uns bestmöglich zu vertreten. Redet mit uns, lasst eine für Kinder, Jugendliche und Vereine, und zwar ALLE in Würzburg, vernünftige Lösung finden!

 

KICKERS!

Wir haben so viel erreicht! Lasst uns das als Kickers weiter erhalten und vielleicht ausbauen. Aber nicht zum Preis des Verlusts unserer Identität. Retortenvereine gibt es genug. Ihre Fanbasis ist meist nicht vorhanden. Die Mitglieder und Fans ziehen sich zurück, wenn sie keinen Bezug mehr zu ihrem ehemaligen Verein haben. Um zu verdeutlichen, wie es aussehen kann, wenn am Dallenberg ein fusionierter Verein ohne Fanbasis spielt, werden wir beim morgigen Heimspiel die ersten 19:07 Minuten schweigen.

Der Mannschaft sei gesagt, dass es sie in keiner Weise beeinflussen soll oder wir ihr unsere Unterstützung entziehen. Doch wir müssen für unsere Kickers und den Erhalt unserer Tradition kämpfen, und fordern alle Zuschauer auf, diesem Beispiel 19:07 Minuten lang zu folgen, um danach mit einem kräftigen „Macht sie alle, schießt sie vom Dalle“ nicht nur die Fischköppe, sondern auch die Fusionspläne nach Hause zu schicken.

DER FUSION ENTGEGENTRETEN! NAME UND TRADITION ERHALTEN! KEINE FUSION MIT DEM WFV!

B-Block Würzburg & Dallenberg Supporters Club im März 2016